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La Cartuja
Symbolischer Mittelpunkt der Weltausstellung 1992 in Sevilla war das Kartäuserkloster Santa María de las Cuevas - La Cartuja, von der die Insel zwischen den Armen des Guadalquivir, auf der die Weltausstellung angesiedelt war, ihren Namen hat. Hier fand seinerzeit Kolumbus Aufnahme, entstand im 19. Jh. die Porzellanfabrik mit schlanken Schornsteinen und hier fand der königliche Pavillon der Expo '92 seinen Platz.
Die Mauern des Kartäuserklosters umschließen mehrere Innenhöfe, Kreuzgänge und Kapellen mit sehenswerten Skulpturen, Gemälden und Keramiken. Der Reichtum des Klosters, teils aus den Spenden seiner Gönner, teils aus den Erträgen seiner fruchtbaren Böden herrührend, kam der Förderung der Künste ebenso zugute wie dem Kampf gegen die immer wieder auftretenden Überschwemmungen.
Die nach dem Erdbeben von Lissabon (1755) wiederaufgebaute Kapelle an der Westmauer diente während der Expo '92 als Königspavillon. In früheren Zeiten logierten die Könige in der Priorzelle, die dem sevillanischen Patrizierhaus des 16. und 17. Jh. nachempfunden ist. Die Sankt-Anna-Kapelle der gotischen Kirche (15. Jh.) barg einst die sterblichen Überreste von Kolumbus, der in der Kartause Unterstützung, Freundschaft und einen Ort des Vertrauens gefunden hatte, wo er seine Sachen in Verwahrung gab.
Um den kleinen Mudejar-Kreuzgang an der Südseite der Kirche liegen das Refektorium (15. Jh.) und die Kapitelkapelle (Gotik, 15.Jh.) mit den italienischen Marmorgräbern der Ribera, der Mäzene des Klosters. Vom großen Kreuzgang sind drei der ältesten Zellen erhalten.
Das Kloster besaß bis zu 800 ha Grund. Hier kamen die ersten Landwirtschaftsmaschinen zum Einsatz, und auch die industrielle Revolution hinterließ ihre Spuren: 1839 richtete der Engländer Charles Pickman hier seine Feinporzellanfabrik ein. Die Öfen und Schornsteine sind ein Wahrzeichen von Sevilla und der Expo; sie erinnern daran, daß die Fabrik auf internationalen Ausstellungen für ihr hervorragendes Porzellan ausgezeichnet wurde.
Das 120.000 m² große Gelände bestand früher überwiegend aus Nutz- und Landschaftsgärten mit Schöpfrädern, Lusthäusern und einer Aussichtswarte (1636) ... und der noch erhaltenen Niedereiche, auf der Kolumbus zu sitzen pflegte.
Die anläßlich der Expo'92 wieder instand gesetzte und vergrößerte Anlage stellte nun die symbolische Mitte dieser der Forschung und der Spitzentechnologie gewidmeten Weltausstellung dar.
(Quelle: Offizieller Führer Expo'92, Raúl Rispa, César Alonso de los Ríos, María José Aguaza, Milano 1992)
Aus den vorliegenden Sehenswürdigkeitsbewertungen über diese Sehenswürdigkeit folgt die Durchschnittsbewertung
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